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Flammenblume

25.04.14

Der Große Stauden-Phlox (Phlox paniculata) gehört zu den schönsten und auffälligsten Stauden des Sommergartens. Es gibt Sorten, die 130 cm hoch werden können, andere erreichen nur eine Größe von 70 bis 80 cm und passen auch gut in kleinere Gärten. Der botanische Name geht zurück auf das griechische Wort „Phlox“ für Flamme oder loderndes Feuer – ein Hinweis auf die leuchtenden Blütenfarben dieser Pflanze. Im Deutschen heißt sie deshalb auch Flammenblume. Neben Sorten mit intensiven, kräftigen Blütenfarben von großer Leuchtkraft gibt es Phlox auch in wunderbaren, zarten Pastelltönen. Die Farbpalette reicht von reinem Weiß über zahlreiche Rosa- und Lachsnuancen bis hin zu einer Fülle unterschiedlichster roter und violetter Schattierungen. Viele Sorten sind sogar mehrfarbig, denn oft weisen die Blüten in der Mitte ein dunkleres Auge auf.

Die Einzelblüten sind teller- oder radförmig und stehen dicht an dicht in großen, kuppelförmigen Blütenständen. Der Große Stauden-Phlox wächst straff aufrecht und bildet im Laufe der Jahre üppige Horste. Die Blütezeit variiert und reicht von Juli bis in den September hinein. Das umfangreiche Sortiment wird in drei Gruppen eingeteilt: Die Hauptblütezeit der frühblühenden Sorten ist Anfang Juli, die der mittelblühenden beginnt ab Mitte Juli und die Hauptblütezeit der spätblühenden Sorten fängt Mitte August an. Wer Sorten aus diesen drei Gruppen kombiniert, kann sich über einen langen Zeitraum an ihren schönen Blüten erfreuen.

Außer den großen, im Sommer blühenden Phlox-Arten gibt es auch kleine, bodendeckende Arten, deren Blüten bereits im Frühjahr erscheinen. Schön ist auch der mittelhohe, Halbschatten vertragende Kriechende Phlox (P. stolonifera), der etwas später im Mai und Juni blüht. So bringt die große Gattung Phlox von April bis September Farbe in den Garten. Erst im 18. Jahrhundert wurden diese Pflanzen in Kultur genommen. Durch züchterischen Fleiß entstanden zahllose attraktive Sorten und Phlox wächst heute in vielen Gärten. Wer sich für einen Farbgarten interessiert, sollte sich vom Weißen Garten in Sissinghurst inspirieren lassen, in dem Phlox eine dominante Rolle spielt.

Phlox paniculata stammt ursprünglich aus dem östlichen Nordamerika, wo er in niederschlagsreichen, dünn bewaldeten Regionen auf feuchten Wiesen zu Hause ist. Dies erklärt auch seine Ansprüche: Er gedeiht am besten auf einem humosen, frischen bis feuchten, durchlässigen Boden an einer sonnigen Stelle im Garten. Auch lichter Halbschatten ist noch geeignet. Wichtig ist vor allem eine ausreichende Bodenfeuchtigkeit und gute Nährstoffversorgung.

Der Große Stauden-Phlox ist eine typische Pflanze der englischen Cottage-Gärten. Auch in Bauerngärten ist er häufig zu finden. Er hat sogar eine besondere Bedeutung in ihrer Geschichte: Diese Staude trug mit dazu bei, dass sich der Bauerngarten im 19. Jahrhundert vom reinen Nutzgarten zu einem Garten entwickelte, in dem auch Pflanzen nur wegen ihrer Schönheit gepflanzt wurden. Der Große Stauden-Phlox faszinierte die Menschen schon damals mit seinen Blüten voller Leuchtkraft und mit seinem Duft. Vor allem in den Abendstunden geben die Blüten einiger Sorten einen angenehmen Duft ab. Wer abends gerne auf seiner Terrasse sitzt, sollte duftenden Phlox in die Nähe des Sitzplatzes pflanzen. Flammenblumen sind nicht nur prachtvolle Stauden für den Sommergarten, sie eignen sich auch gut als Schnittblumen, deren Duft ein ganzes Zimmer erfüllen kann.

Auch wenn der Große Stauden-Phlox recht unkompliziert ist, lohnt es sich, einige Tipps zu berücksichtigen. Phlox benötigt viel Feuchtigkeit. Falls es im Sommer über einen längeren Zeitraum sehr trocken ist, empfiehlt es sich, ihn gründlich zu gießen. Regelmäßiges Mulchen, z.B. mit gut verrottetem Kompost, fördert das Wachstum. Frische Phlox-Samen keimen sehr gut. Sämlinge haben jedoch nicht die gleichen Eigenschaften wie die Mutterpflanze und blühen in anderen Farben. Wer deshalb das Keimen der Samen vermeiden will, sollte die Pflanzen zurückschneiden, solange die Samen noch nicht ausgereift sind.

Mit seinen leuchtenden, farbenprächtigen Blüten kommt der Große Stauden-Phlox vor einem dunklen Hintergrund besonders gut zur Geltung. Schön ist er auch vor oder zwischen Gräsern wie z.B. Silberährengras (Stipa), Reitgras (Calamagrostis) oder Hirse (Panicum). Malerische Farbkompositionen lassen sich kreieren, indem man Gräser mit intensiv roten oder lachsfarbenen Phlox-Sorten kombiniert. Auch Stauden wie Sonnenauge (Heliopsis), Mädchenauge (Coreopsis), Steinquendel (Calamintha) und Katzenminze (Nepeta) sind attraktive Partner für den Phlox. Sehr wirkungsvolle, kontrastreiche Gartenbilder entstehen, wenn man violette oder purpurrote Phlox-Sorten zusammen mit leuchtend goldgelb blühenden Stauden wie Sonnenbraut (Helenium) oder Sonnenhut (Rudbeckia) pflanzt.