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Gartenkresse

18.03.14

Gartenbesitzern mit Sinn für gesunde Ernährung ist das Kressebeet auf der Fensterbank schnell zu klein. Besonders wenn Sie gerade wieder einmal gelesen haben, wie gesund die Kresse ist oder wenn Sie beim letzten Grillabend großes Lob für Ihr unglaublich leckeres Kresse-Pesto geerntet haben, kommt dann der Gedanke an das Kressebeet im Garten auf.

Die Gartenkresse wird Sie sogar mit noch mehr Inhaltsstoffen und einem noch intensiveren Geschmack erfreuen als die Kresse von der Fensterbank, und anzubauen ist sie ähnlich unproblematisch.

Wenn Sie die Wuchsfreude der Kresse von der Aussaat im Haus kennen, werden Sie vielleicht versucht sein, gleich bei den ersten erträglichen Temperaturen auch im Garten Vorsorge für eine reiche Kresseernte zu treffen. Aber selbst die wuchsbegierige Kresse verträgt keine derben Nachtfröste, denen das zarte Pflänzchen gerade am Beginn seines Wachstums sehr wenig Substanz entgegenzusetzen hat. 

Je nach örtlichem Klima sollten Sie die Kressesamen also erst ab April ins Freiland aussäen. In vielen Regionen empfiehlt es sich, die Eisheiligen abzuwarten. Die Kressesamen sollten an einem sonnigen bis halbschattigen Standort ausgesät werden, in einen nährstoffreichen und vorher durchfeuchteten Boden. Der Boden sollte aber gut wasserdurchlässig sein, Staunässe verträgt Gartenkresse nicht.

Sie können die Kressesamen in breitem Wurf über die Erde verteilen oder Reihen mit einem Abstand von etwa 10 cm anlegen. Die Samen sollten nicht mit Erde bedeckt werden, Kresse ist ein Lichtkeimer. Vögel mögen den Geschmack diverser Inhaltsstoffe der Samen nicht und lassen sie deshalb links liegen. Sie müssen nur dafür sorgen, dass die Samen nicht vom Wind weggeweht werden, erste Maßnahme dagegen ist gründliches Angießen mit einem feinen Sprühstrahl direkt nach der Aussaat.

Auch in der Folgezeit möchten die Keimlinge immer gut feucht gehalten werden, bei Trockenheit bedeutet das jeden Tag gießen. Die Gartenkresse braucht meist ein wenig länger als die Kresse im Haus, bis sie erntereif ist - wenn sie Erde unter sich hat, geht auch etwas Kraft in eine stärkere Wurzelbildung.

Wenn die Gartenkresse etwa handhoch ist und die ersten Blätter hat, können Sie das erste Mal ernten. Sie schneiden sich einfach mit der Schere so viel Kresse ab, wie Sie verarbeiten möchten, abgeschnitten wird kurz über dem Boden. Ab diesem Zeitpunkt können Sie fortlaufend ernten, bis sich Blütenansätze zeigen.

Wenn die Kresse zu blühen beginnt, haben Sie die Wahl: Sie können die fast blühende Kresse noch schnell abernten und verspeisen. Oder auch die blühende Kresse, die ungemein dekorativen Blüten sind essbar und könnten z. B. als Tischschmuck, der als Würze der Vorspeise seinen Platz im Menü hat, zum Gesprächsthema Ihrer Gäste werden.

Sie können aber die Blüten oder einen Teil davon auch einfach wachsen lassen. Aus den verwelkten Blüten bilden sich dann später kleine Kapseln, in denen neue Kressesamen heranreifen. Wenn diese Kapseln eine hellgelbe oder beige Farbe annehmen und herunterhängen, sind sie getrocknet und die Kressesamen reif, sie lassen sich jetzt ganz leicht aus den Kapseln herausnehmen. 

Schon können Sie erneut aussäen, mitunter sogar noch ein zweites Mal im gleichen Jahr, ohne neuen Kressesamen kaufen zu müssen. Sie können die Kressesamen aber auch im Winter in einem verschlossenen und lichtundurchlässigen Gefäß aufbewahren und erst im nächsten Frühjahr wieder verwenden, Kressesamen bleibt bis zu vier Jahren keimfähig.

Die Gartenkresse können Sie nicht nur für die altbekannten Rezepte wie Grüne Soße, Salat und Quark einsetzen. Sie eignet sich vielmehr für eine Vielzahl spannender Küchenexperimente, Sie könnten Kresse-Remoulade machen oder Kräuterbutter mit Kresse, Kresse-Avocadocreme und Kresse-Mousse, Lachs-Kresse-Suppe und Spinat-Kresse-Suppe, um nur einige Ideen zu nennen.