Bitte aktiviere JavaScript!

Erkrankungen des Verdauungstraktes

Durchfall gehört zu den häufigsten Symptomen bei Kaninchen. Die Ursachen hierfür können vielseitig sein. Von falschem Futter bis hin zu einer ernsthaften Erkrankung. Bei Durchfall empfiehlt es sich, sofort eine Heu- Wasser-Diät einzulegen. Durchfall, der auf falscher Fütterung basiert, bessert sich dann meistens innerhalb von 24 Stunden. Sollte der Durchfall jedoch nach 24 Stunden nicht verschwunden sein und das Kaninchen weitere Symptome zeigen, ist ein Tierarztbesuch unausweichlich.

Sollte der Kot sehr intensiv und anders als sonst riechen, ist der Tierarzt sogar noch innerhalb der 24 Stunden aufzusuchen. Bei häufiger vorkommendem Durchfall, der jedoch stets mit einer Heu-Wasser-Diät kuriert zu sein scheint, stellt sich die Frage nach einer Umstellung der bisherigen Ernährung des betroffenen Kaninchens. Insbesondere von der Verfütterung von getreidehaltigem Trockenfutter ist spätestens dann Abstand zu nehmen, da dieses aufgrund des Getreides die Entstehung von Durchfall begünstigt. Blähungen mit verstopfungsähnlichen Symptomen sind bei Kaninchen auch sehr verbreitet. Auch hier sollte umgehend der Tierarzt aufgesucht werden, da das Kaninchen unter starken Schmerzen leidet. Die Blähungen des Kaninchens sind mit denen des Menschen nicht zu vergleichen. Beide Symptome können jedoch auch Anzeichen einer schwerer wiegenden Erkrankung sein.

Zwei möglicherweise tödlich verlaufende Krankheiten bei Ausbleiben der Behandlung werden im Folgenden beschrieben:

Trommelsucht
Unter Trommelsucht versteht man Gasbildungen im Magen durch Futtergärung, besonders nach Aufnahme von Getreide bzw. getreidehaltigem Trockenfutter oder feuchten und erhitztem Grünfutter. Krankheitsanzeichen sind:
- Blähung des Magens
- Vorwölbung in den Brustraum
- Atemnot

Unterstützend zu einer durch den Tierarzt angeordneten Behandlung sollte über einen Zeitraum von ca. sieben Tagen eine reine Heu-Wasser-Diät eingehalten werden. Keinesfalls sollte in dieser Phase mit Rotlicht gearbeitet werden, da Wärme die Gärprozesse im Verdauungstrakt beschleunigt und die Probleme verschlimmert.

Magenverstopfung
Die Magenverstopfung ist umgangssprachlich auch unter dem Namen Haarballenbildung bekannt. Sie entsteht durch die Bildung von Ballen unverdaulicher, faserreicher Stoffe aus Haaren, Teppichfasern, Trockengrasstängeln usw. im Magen.

Krankheitssymptome sind:
- Fressunlust
- Apathie
- Gewichtsverlust
- verminderter bis kein Kotabsatz
- Unruhe, ständiges Wechseln der Liegeposition

Da eine Magenverstopfung lebensbedrohlich und sogar tödlich enden kann, ist auch hier unverzüglich ein Tierarzt aufzusuchen. Unter Umständen kann sogar die operative Entfernung des Haarballens notwendig werden. Unterstützende Behandlungen sollten nur nach Absprache mit dem Tierarzt durchgeführt werden. Als vorbeugende Maßnahme empfiehlt es sich, in Zeiten des Fellwechsels den natürlichen Abgang der Haare mit einer entsprechenden Ernährung zu unterstützen. Bewährt hat sich hier die zusätzliche Fütterung von Kiwi und Ananas, die wegen des Wirkstoffs Bromelin den natürlichen Abgang verschluckter Haare unterstützen. Auch sollte ein regelmäßiges Bürsten vor allem von langhaarigen Kaninchen in dieser Zeit erfolgen.