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Folienteiche

09.06.15

Für kleine Gartenteiche greift man am besten auf vorgefertigte Teichschalen und Fertigteiche aus Kunststoff zurück. Ab einer Teichfläche von 6m und mehr ist man mit einem Folienteich im wahrsten Sinne flexibler, da er individuell gestaltet werden kann. Als Material für die Teichbahnen hat man die Wahl zwischen PE-, PVC- und EPDM-Kautschuk-Folien (Vor- und Nachteile Teichfolien). Sehr hochwertige Teichfolien, die bei hoher Beanspruch des Teichs (z.B. als Schwimmteich oder Koiteich) zu Einsatz kommen, bestehen aus dünneren Schichten, die vollständig miteinander verschweißt sind.

Der Teichfachhandel bietet Rollenwahre in Folienstärke ab 0,5mm bis 2mm und mehr und Breiten zwischen 2 und 6m an. Diese Bahnen müssen später natürlich wasserdicht verschweißt werden. Daher kann es bei komplizierten Teichformen sinnvoll sein, vorkonfektionierte Sondergrößen zu bestellen und vom Anbieter zuschneiden zu lassen. Die gewählte Folienstärke sollte selbst für kleinere Teiche wenigstens 0,8mm bertragen. Dünnere Folien können zu leicht reißen, durch Wurzeldruck beschädigt oder von Wühlmäusen angenagt werden. Ist man sich über Umriss und Tiefenprofil des gewünschten Teichs im Klaren, muss man zunächst die benötigte Folienfläche kalkulieren (siehe Gartenteich-Teichzonierung).

Zunächst wird ähnlich wie bei Installation eines Fertigteichs aus Kunststoff der Teichumriss markiert, z.B. mit hellem Sand, Sägespänen oder einzelnen Pflöcken. Dann beginnt man die Teichgrube nach Plan terrassenförmig auszuheben. Den Erdaushub kann man als Uferböschung nutzen und in der Nähe der Teichsüdseite aufschütten. Später werden hier Stauden und Halbsträucher angepflanzt, sodass die Teichfläche dann zum Teil im Halbschatten liegt.

Der beste Monat für die Anlage eines Folienteichs sind frostfreie Tage im April. Dann können bereits im Mai die Teichpflanzen eingesetzt werden. Legt man den Teich im Herbst an, dann kann zwar schon das Wasser eingefüllt werden, mit dem Bepflanzen sollte man sicherheitshalber, um Frostschäden zu vermeiden, bis zum nächsten Frühjahr warten.

Bevor die Teichfolie ausgelegt wird, muss der Untergrund sorgfältig von spitzen Steinen, Wurzeln und Unkraut wie Schachtelhalm und Quecken gesäubert werden. Besteht der Untergrund aus Kies oder hartem, unebenem Material, dann sollte man – um die Folie zu schützen – eine mehrere cm dicke Sandschicht einbringen oder ein Teichvlies unter die Teichfolie legen. Dazu nimmt man nicht irgendein beliebiges Vlies, sondern ein unverrottbares Spezial-Teichvlies, welches der Teichfachhandel als Rollenware oder passgerecht zugeschnitten anbietet.

Gegen das Eindringen von Baumwurzeln oder den Rhizomen von Bambus kann man vor dem Teichrand eine Rhizomsperre eingraben oder eine kleine, unterirdische Wand aus Magerbeton aufbauen. Prinzipiell dürfen sich in Teichnähe keine stark wuchernden Gehölze und Sträucher befinden, die mit ihren kräftigen Wurzeln die Folie durchdringen könnten. Vor Wühlmäusen und anderen Nagern schützt ein engmaschiges, mit Kunststoff beschichtetes Gitter aus Kükendraht, das mit einer Sandschicht bedeckt wird, um die Folie nicht zu beschädigen.

Ähnlich wie beim Einsetzen eines Fertigteichs muss man auch bei der Anlage eines Folienteichs die Uferlinie und den Teichablauf mit Hilfe einer Wasserwaage immer wieder horizontal austarieren.

Beim Ausrichten der Teichfolie auf dem Untergrund muss man sich bemühen, dass sich dabei so wenig Falten wie möglich bilden. Aber vollkommen vermeiden lässt sich dies bei einem Folienteich nie. Zwar wird durch das Gewicht des Wassers ein Teil der Falten gegen den Untergrund gedrückt und geglättet, aber es werden – vor allem bei einem komplizierteren Teichprofil – immer noch einige Falten bleiben, in denen sich Sediment, Schmutz und Schwebstoffe absetzen können.