Bitte aktiviere JavaScript!

Schleierkraut

10.04.14

Schleierkraut war im vorigen Jahrhundert populär – wurde aber dann von den Gärtnern vergessen. Tradition hat es als Hochzeitsdeko, weil die weißen Blüten zum Brautschleier passen und Hingabe symbolisieren. Nun erlebt die Pflanze mit weißen oder rosafarbenen zarten Blüten eine Renaissance in den Gärten.


Schleierkraut war im vorigen Jahrhundert populär – wurde aber dann von den Gärtnern vergessen. Tradition hat es als Hochzeitsdeko, weil die weißen Blüten zum Brautschleier passen und Hingabe symbolisieren. Nun erlebt die Pflanze mit weißen oder rosafarbenen zarten Blüten eine Renaissance in den Gärten.

Das Schleierkraut, auch rispiges Gipskraut genannt, kommt zurück in die Gärten, wo die Staude aus der Familie der Nelkengewächse Leichtigkeit bringt. Es gibt bei uns zwei gängige Arten, das aufrechte Hohe Schleierkraut (Gypsophila paniculata) stammt aus den kanadischen Rocky Mountains. Es erreicht dort bis zu 1,2 Meter Höhe und wurde von den Farmern als Unkraut angesehen und daher bekämpft. In Gärten hierzulande wird es etwa einen Meter hoch und hat zahlreiche kleine weiße oder rosafarbene Blüten.

Dagegen ist Gypsophila repens, das kriechende oder Teppich-Schleierkraut, in den Alpen und Pyrenäen zu Hause.

Beide Arten lassen sich gut kultivieren. Je nach Art muss man aber nach völlig unterschiedlichen Standorten suchen.  Das kriechende Schleierkraut besiedelt gerne Steinfugen und Mauerkronen und eignet sich auch als Bodendecker.

Gypsophila paniculata kann gut im Beet als Begleitpflanze zu anderen Stauden stehen. Schleierkraut liebt trockene, leichte, sandige Böden und fühlt sich auch auf sandigem, steinigem Untergrund wohl. Voraussetzung für gutes Gedeihen ist ein trockener Platz in voller Sonne, Es versagt völlig auf feuchten Böden. Schleierkraut wächst auch in Sandsteppen und auf sandigen Hügeln. Verwildert kommt es auf Sandtrockenrasen, Schutt und entlang von Bahn- und Uferdämmen vor. Gypsophila paniculata ist eine Staude, die sich ausbreitet, man kauft in der Regel eine Topfpflanze.

Der Pflanzenexperte rät, vor dem Einpflanzen ins Beet den Untergrund zu lockern. Die Pflanze muss guten Kontakt zur Erde haben. Auch sollte der Hobbygärtner bedenken, dass die Pflanze Platz braucht. Sie kann sich sowohl in die Höhe als auch in die Breite kräftig ausdehnen.

Zwar benötigt Gypsophila paniculata Wasser, aber nicht besonders viel, Normalerweise reiche die natürliche Regenmenge aus. Das ist das Schöne an den Stauden, sie müssen nicht dauernd gegossen werden und sind daher sehr viel pflegeleichter als die üblichen Wechselbepflanzungen für Beet und Balkon mit Tagetes und Geranien. Auch für das kriechende Schleierkraut gilt: Am besten kaum gießen oder pflegen.

In Beete mit Schleierkraut darf man keinen Torf oder organische Substanzen geben, auch Kompost schade der Pflanze – Gypsophila paniculata liebt nährstoffarme Böden. Gut ist ein windgeschützter Standort , der auch im Winter möglichst trocken ist. Für heimische Gärten empfiehlt Bartels die gefüllte schneeweiße Schleierkrautsorte „Bristol Fairy“. Sie blüht Ende Juni bis Mitte September und wirkt wie eine weiße Wolke. Am besten schneiden Gärtner das Schleierkraut zurück, wenn die erste Blüte nachlässt. Dann kommt es noch mal zurück.

Als Schnittblumen in der Vase kombinieren Floristen gerne das Schleierkraut mit feinem Zierspargel (Asparagus). Rosen werden in ihrer Wirkung durch Schleierkraut noch unterstützt. Aber auch allein als weißer Strauß macht die wiederentdeckte Schönheit derzeit Karriere auf Hochzeiten – und wird als Dekoration grundsätzlich immer beliebter.