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Stockrose

16.04.14

Bauerngärten bezaubern mit ihrem Duft und ihrer bunten Farbenpracht alle Sinne und die bis zu 3 m hohen, schlanken Stockrosen bilden im Bauerngarten mit ihrer Blütenfülle den ganzen Sommer über schöne Blickpunkte. In kleinen Gruppen vor Zäunen und sonnenbeschienene Mauern, aber auch als Beetpflanzen oder Solitärpflanzen beleben sie das Gartenbild. Viele verschiedene Sorten sind im Handel erhältlich – einfach blühende Bauernstockrosen, wunderschöne, üppige gefüllte Züchtungen mit einer umfangreichen Farbpalette: Cremeweiß, Rosa, alle Schattierungen Rot bis ins dunkle Violett und Gelb.

Grundsätzlich kann man sagen: Hat eine Stockrose in deinem Garten geblüht, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass sie sich selbst vermehrt, wenn du die Natur gewähren lässt. Die Stockrose -Alcea rosea gehört zur Pflanzenfamilie der Malvengewächse. Es sind 2-jährige Pflanzen: Im ersten Jahr bildet sich die Blattrosette aus, im 2. Jahr erfreut die Stockrose den Gärtner mit ihrer üppigen Blütenfülle. Wenn die verblühten Teile am Stängel reifen dürfen, bildet die Pflanze ihre Fruchtkapseln aus, in der die Samen sitzen. Hier die Natur nimmt ihre Rolle als Verteiler optimal wahr: die Samen fallen im Frühherbst, wenn sie reif sind, heraus, verteilen sich und am Fuß der Mutterpflanze bilden sich Sämlinge, aus denen wieder neue große Pflanzen werden. Stehen sie zu dicht, oder sind es zu viele, ist es ratsam, die schwächeren Sämlinge herauszunehmen.

Möchtest du in einem anderen Teil des Gartens ebenfalls Stockrosen ansiedeln, kannst du die Sämlinge natürlich auch versetzen. Zu diesem Zweck sollte die Erde rund um den Sämling gründlich und tief gelockert werden, bevor das Pflänzchen herausgenommen wird, denn die Stockrose ist ein Tiefwurzler und die Wurzeln sollten beim Herausnehmen möglichst wenig beschädigt werden, damit sich die Pflanze an ihrem neuen Standort leicht verwurzeln kann. Die Stockrose gedeiht prächtig an warmen sonnigen bis halbschattigen Standorten mit nährstoffreichem, auch kalkhaltigen Boden. Staunässe mag sie nicht. Die jungen Pflänzchen kannst du auch in Töpfe einsetzen und sie im Topf in die Erde bringen. Als Winterschutz empfiehlt sich eine Abdeckung mit Tannenreisig. Für diese Aktionen ist der Herbst mit seinen frostfreien Tagen die richtige Zeit. Du kannst sie aber auch erst im Frühjahr umsetzen. Die beste Zeit Stockrosen zu pflanzen, sind die Monate von Juni bis September. Sie müssen feucht gehalten werden – auch im Winter sollten sie ab und zu an frostfreien Tagen gewässert werden.

Wer sich nicht auf die natürliche Nachkommenschaft der Stockrose verlassen möchte, kann auch die Samenkapseln ernten. Die braunen Fruchthüllen schneidet man am besten mit einer Schere ab und verreibt die Fruchthüllen am gewünschten Standort zwischen den Händen, sodass die Stockrosensamen sich auf dem Beet verteilen. Dann harkt man die Samen leicht ein – und die neue Stockrosengeneration kann keimen. Der Samen darf nur von einer sehr dünnen Erdschicht bedeckt sein. Die Aussaat direkt ins Beet sollte am besten in den Monaten Mai oder Juni vorgenommen werden. Bis die Keimlinge zu sehen sind, braucht es etwa 15 – 20 Tage.

Eine sehr brauchbare Alternative zur direkten Aussaat besteht darin, jeweils zwei der scheibenförmigen Stockrosensamen in ein Töpfchen zu bringen und es über den Winter in die Erde zu senken. In diesem Fall sollten die Töpfchen zum Schutz mit Nadelreisig abgedeckt werden. Diese Vorkultur hat den Vorteil, dass die lange Pfahlwurzel der Stockrose beim Umsetzen im Frühjahr nicht beschädigt wird. Der Abstand zwischen den einzelnen Pflanzen sollte etwa 40 cm betragen, damit sie sich gut entfalten können. Horste aus verschiedenfarbigen Stockrosen bilden sehr schöne Blickpunkte im Bauerngarten und du hast den ganzen Sommer – wenn du Glück hast, bis in den Oktober hinein – Freude daran. Wenn sie blühen, ist es zweckmäßig die langen Stängel mit einem Stab zu stützen und die Pflanzen anzubinden, damit sie der Wind nicht abknickt.