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Teichfilter

16.06.15

Die meisten Filter werden mit Hilfe von Pumpen betrieben, sodass das Teichwasser ohne Druck durch den Filter fließt. Für kleine Gartenteiche reichen einfache Filter mit 2, maximal 3 Filterkammern. In der ersten Kammer befindet sich ein Netzgitter oder ein grobporiger Schwamm, mit dem die größten Schmutzpartikel abgefangen werden. In der zweiten Kammer ist das Filtermaterial bereits etwas feinporiger, hier werden kleinere Schmutzpartikel und Schwebstoffe abgefangen und abgebaut. In der dritten Kammer ist ein Filtermaterial vorhanden, welches sehr feinporig ist und eine große Oberfläche aufweist. Hier siedeln sich als biologische Reinigungsstufe Bakterien an, die das giftige Ammonium und Nitrit zu unschädlichem Nitrat oxidieren. Andere Bakterien bauen Nitrat weiter zu gasförmigen Stickstoff ab. Damit wird dem Wasserkreislauf im Gartenteich ein Großteil der Stickstoffverbindungen entzogen, die dann den Algen und höheren Pflanzen nicht mehr als Nährstoff zur Verfügung steht. Durch Zusätze wie Zeolith (Filtermaterial) wird auch das im Wasser gelöste Phosphat absorbiert, ein weiterer wichtiger Nährstoff, der im Überschuss Auslöser für eine Massenvermehrung der Algen sein kann.

In der Regel wird die Teichpumpe wenige cm über dem Teichboden platziert und über eine Schlauchleitung mit dem Filter verbunden, der oberhalb der Wasserlinie am Ufer steht. Das gefilterte Wasser fließt dann wieder direkt oder über einen dazwischen geschalteten Bachlauf in den Teich zurück.

Größere, leistungsfähigere Teichfilter funktionieren nach dem gleichen Prinzip, sind aber größer dimensioniert und etwas aufwendiger konstruiert. Hier wird vor allem Wert auf eine gründlichere Vorklärung und Sedimentation grober Schmutzteile gelegt. Dazu ist die Vorkammer zum Beispiel mit einem Satz von Filterbürsten bestückt, die den groben Schmutz abfangen. Dann folgen mehrere hintereinander aufgehängte Filtermatten, die nach und nach auch feinere Partikel herausfiltern. Im letzten Kompartiment sind dann die Filterschwämme untergebracht, die in erster Linie als Besiedlungsfläche für die am Reinigungsprozess beteiligten Bakterien dienen. Mit solchen großen Teichfilteranlagen lassen sich Teiche von 100m³ und mehr klären, bei dichtem Fischbesatz reduziert sich die Kapazität ungefähr auf die Hälfte.

Hat man einen Fischteich, in dem kostbare Koi oder andere empfindliche Fische gepflegt oder gezüchtet werden, dann lohnt sich u.U. eine modular aufgebaute Filteranlage. Dabei werden mehrere Module hintereinander geschaltet; jedes dieser Kompartiment hat jedoch ein eigenes Gehäuse, welche von oben geöffnet werden kann und einen Bodenablauf hat. In der Grundversion besteht solche eine Filteranlage aus drei Modulen. Im ersten Modul ist die Pumpe untergebracht. Sie muss immer unter dem Niveau des Wasserspiegels im Gartenteich liegen. Im zweiten Modul befindet sich der Grobschmutzfilter. Das dritte Modul enthält porösen Schaumstoff- oder Schwammmaterial. In dieser biologischen Reinigungsstufe werden die stickstoffhaltigen, teilweise fischgiftigen Stickverbindungen abgebaut. Bei Bedarf können weitere Module dazwischen oder nachgeschaltet werden. Z.B damit in einer dritten, chemischen Reinigungsstufe auch das im Wasser gelöste Phosphat absorbiert und aus dem Kreislauf entfernt wird.

Wichtig ist in jedem Fall, dass Pumpe und Filtersystem optimal aufeinander abgestimmt werden. Die Pumpe sollte das Wasser nur ansaugen, welches dann druckfrei durch das offene Systeme der Filterkompartimente läuft. Neben solchen drucklosen Filtersystemen gibt es aber auch Druckfilter, bei dem die Filtereinheit in einem fest verschlossenen Behälter untergebracht ist. Solche Druckfilter haben den Vorteil, dass sie überall eingebaut oder aufgestellt werden können. Ist die Pumpe stark genug dann kann über eine Schlauchleitung das Wasser von Filterablauf bis zum einem höher gelegenen Quellstein oder Bachlauf transportiert werden. Die Filterleistung solcher Druckfilter reicht allerdings nur für Fertigteiche oder Folienteichen mit einem Fassungsvermögen bis 10, maximal 15m³. Moderne Druckfilter lassen sich reinigen, ohne dass man sie öffnen muss. Mit einem Schalter wird die Fließrichtung umgekehrt und das Filtermaterial rückgespült. Dabei kann das Filtermaterial durch einen Hebelmechanismus zusätzlich zusammengedrückt und Schmutzreste ausgepresst werden.

Neben solchen Filtersystemen mit vorgeschalteter Pumpe gibt es auch Filteranlagen mit einer nachgeschalteten Pumpe. Sie funktionieren aber nur, wenn sich Filter und Wasserspiegel auf gleicher Höhe befinden. Die Pumpe befindet sich dabei in einer eigenen Kammer, die an den Filterablauf angeschlossen wird. Da Filtereinlauf und Wasserspiegel auf gleicher Höhe liegen, strömt das Wasser immer passiv in die Filterkammer nach. Das funktioniert nach dem Prinzip der kommunizierenden Röhren und es spielt keine Rolle, ob die Zuleitung zum Filter direkt unter dem Wasserspiegel liegt oder das Wasser auf dem Teichboden aufnimmt. Läuft die Pumpe in der nachgeschalteten Pumpenkammer, dann senkt sich der Wasserspiegel in der Filterkammer und es fließt Teichwasser nach. Das hat den Vorteil, dass von der Pumpe selbst nur vom Filter gereinigtes, schmutzfreies angesaugt wird. Die Pumpe kann nicht verstopfen, der Verschleiß einer nachgeschalteten Pumpe ist geringer und ihre Lebensdauer entsprechend größer. Außerdem steht bei solch einer Pumpe immer die volle Leistung zur Verfügung. Daher eignet sich diese Konzeption besonders zum Einspeisen von Quellsteinen oder Bachläufen. Allerdings muss bei einem Filtersystem mit einer nachgeschalteten Pumpe der Wasserspiegel im Gartenteich konstant auf gleiche Höhe gehalten werden, damit auch immer Teichwasser in den Filter läuft.