Bitte aktiviere JavaScript!

Fetthenne

02.05.14

Die Fette Henne gehört zu den komfortabelsten Pflanzen, die Sie in Ihrem Garten anpflanzen können - immergrün und winterhart, robust und durch lange Trockenheit nicht zu schocken - viel Pflege ist bei der Fetthenne wirklich nicht aufzubringen.

Eher ein paar Gedanken, welche bisher trotz aller Bemühungen gleichbleibend unattraktiven Gartenbereiche Sie mit diesen "Wunderpflänzchen" zu ungewohnten Ehren bringen möchten, Sedum wächst dort, wo sonst nichts wächst.

Wenn es um versteckte Ecken geht, die voll der Sonne ausgesetzt sind und deshalb im Sommer häufig längere Trockenperioden durchmachen, könnte eine Fetthenne die erste dauerhafte Bepflanzung sein. Fetthennen können auf Schrägen gepflanzt werden, auf denen andere Pflanzen einfach abrutschen oder mit dem wenigen bei Regen auftreffenden Wasser nicht zufrieden sind. Fette Hennen können überhaupt jede abbruchreife Mauer verschönern (die mit Bepflanzung urplötzlich nicht mehr ungepflegt, sondern romantisch wirkt), oder jeden Balkon, auf dem sich die meisten anderen Pflanzen "die Karten legen". Den deutschen Namen hat die Fetthenne wegen ihrer dickfleischigen Blätter bekommen, und diese sind leistungsfähige Wasserspeicher, die das Sedum zu echten Trockenheitsspezialisten machen. Sie wachsen sogar auf steinigen Böden, und mageren sowieso, und eignen sich deshalb genauso gut für die Dachbegrünung wie für einen Standort im Steingarten, für Beete, Töpfe und Blumenkübel natürlich ebenfalls.

Wenn es doch einmal nicht so klappt, wie es sollte - auch Pflanzen sind eben Individuen - pflanzen Sie man diese robusten Stauden einfach noch einmal neu, vielleicht in einer anderen Sorte.

Die Fetthennen bevorzugen alle sonnigen Plätze, können aber in vielen Arten auch an schattigeren Standorten gedeihen. 

Nur an den Boden bzw. Untergrund haben die Fetthennen (bescheidene) Ansprüche: Er sollte so gut durchlässig sein, dass die Pflanzen nicht in Staunässe stehen. Wenn die Vegetationsschicht auf einem Dach beispielsweise dauerhaft zu feucht ist, leidet die Standfestigkeit der Pflanzen. Ebenso ist es bei Böden, die lange zu stark gedüngt wurden, bevor Sie diesen mit einer Sedum-Bepflanzung die dringend benötige Atempause zukommen lassen, sollten Sie einen guten Teil Sand untermischen. Auch die Fetthennen in Balkonkasten oder Kübel bekommen ein durchlässiges Substrat mit hohem Sandanteil, und sie sollten vor allem wirklich sehr sparsam gedüngt werden. 

Diese Warnung vor Überdüngung sollten Sie bei der Fetthenne ernst nehmen - diese Pflanze ist so an Mangel gewöhnt, dass ihre Triebe bei einer zu üppigen Nährstoffversorgung weich werden und irgendwann einfach abknicken.

Alle Seda sind gut winterhart, wenn sie sich an ihrem Standort wohlfühlen.

Sie müssen Fetthennen eigentlich überhaupt nicht schneiden, wenn sich die Pflanzen an ihrem Standort wohl fühlen, gedeihen sie meist ganz von alleine einfach prächtig, und dann können Sie sie mehrere Jahre einfach ungestört wachsen lassen. 

Mitunter entwickeln sich einzelne Triebe unschön oder verkahlen, diese können und sollten im Frühjahr vor dem neuen Austrieb weggeschnitten werden. Das ist dann gleich ein wenig Verjüngung, die Fette Henne muss an dieser Stelle völlig neu durchtreiben.

Die höheren Fetthennen entwickeln so viel Blattmasse, dass die Pflanze schon irgendwann von den alten Trieben befreit werden muss. Warten Sie damit aber bitte bis zum Frühjahr, die Pflanze verwertet bis in den Winter hinein die Nährstoffe der alten Triebe, diese bieten anschließend Winterschutz und mit den Samenständen auch noch Vögeln Winter-Nahrung, und die ist in unserer nicht sehr natürlichen Umwelt nicht mehr so leicht zu finden.

Im Frühjahr werden dann die alten, durchgetrockneten Triebe weggeschnitten, wenn das Sedum schon alt ist, können Sie ihn nun auch gleich verjüngen, indem Sie die Pflanze einfach teilen und neu einpflanzen. Das sollte alle paar Jahre nach Gefühl geschehen, wenn die Vitalität nachlässt und die Pflanze kaum mehr richtig aufrecht wächst. Meist kann das Teilen wieder neue Wuchskraft hervorlocken, die die Sedum wieder in aufrechter Form wachsen lässt.