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Schwebfliegen

14.01.21

Die Flugkünstler unter den Insekten aber sind die eleganten Schwebfliegen. Mit bis zu 300 Flügelschlägen in der Sekunde können sie kolibrigleich in der Luft stehen. Sie manövrieren blitzartig, sind ebenso schnell im Vorwärts- wie im Rückwartsgang. Wer Schwebfliegen näher betrachten möchte, muss sich vorsichtig nähern oder hoffen, dass das gestörte Insekt nur einige Haken schlägt und nach einigen Sekunden wieder an die Futterquelle zurückkehrt.

Erwachsene Schwebfliegen ernähren sich ausschließlich von Nektar und Pollen, sie sind neben Bienen unsere wichtigsten Bestäuber. Ganz anders die Schwebfliegenlarven, hier reicht das Spektrum von Pflanzen- und Abfallfressern bis hin zu Räubern und Parasiten. Die Larven einiger Arten leben in Holzmulm, minieren in Blättern oder fressen sich wie die der Narzissen-Schwebfliege in Blumenzwiebeln satt. Andere nisten sich in Hummel- oder auch Ameisenbauten ein.

Die recht häufige Totenkopf-Schwebfliege wiederum legt ihre Eier in Kothaufen ab. Ihren Namen hat die Art von der Brust-Zeichnung, die mit viel Phantasie an einen Totenkopf erinnert, genauso gut aber auch als Batman-Silhouette gedeutet werden könnte. Doch "Fledermaus-Schwebfliege" hat sich offensichtlich nicht durchgesetzt.

Auch die Keilfleckschwebfliegen mögen es schmuddelig. Der Populärname "Mistbienen" verrät die Richtung: Ihre sogenannten Rattenschwanzlarven mit ihren mehrere Zentimeter langen Atemröhren sind in stark verschmutzten Pfützen und Jauchegruben zuhause - ein Biotop, das ihnen kaum andere Lebewesen streitig machen.

Aus menschlicher Sicht wesentlich sympathischer, weil nützlicher, sind die räuberischen Schwebfliegenlarven. Immerhin rund hundert heimische Arten haben sich auf das Vertilgen von Blattläusen spezialisiert, darunter auch die Larven der Hainschwebfliege alias Winterschwebfliege. Obwohl nur wenige Milligramm leicht, zieht die Winterschwebfliege wie die Sumpfschwebfliege und die Großstirnschwebfliege im Herbst nach Süden und kehrt im Frühjahr wieder zurück; dabei werden sogar die Alpen überquert. In milden Lagen überwintern manche Weibchen aber, sodass man sie selbst an sonnigen Wintertagen antreffen kann.