Bitte aktiviere JavaScript!

Warzenkraut (Schöllkraut)

21.10.13

Das Schöllkraut ist eine sehr stark wirkende Heilpflanze, die bei zu hoher Dosierung giftig wirken kann. Es ist ein Verwandter des Schlafmohns, hat jedoch ein völlig anderes Aussehen.

 

Es wächst gern an der Südostseite von Mauern. Es wird ca. 40 - 50 cm hoch und hat einen runden Stängel. Die Blüten sind gelb und vierblättrig.

Das ist übrigens auch ein Unterscheidungskriterium gegenüber anderen gelbblühenden Pflanzen. Die Blätter sind hellgrün und leicht behaart. Sie haben die Form von Eichenblättern.

Das Schöllkraut blüht vom April bis in den September und bildet dabei immer wieder neue Blüten. Ein deutliches Merkmal ist der gelbe Saft, der austritt, wenn man den Stängel oder ein Blatt abbricht.

Schöllkraut ist eine mehrjährige Pflanze. Das Kraut wird von Juni bis Juli gesammelt. Man sollte dies mit Handschuhen tun, denn der Saft des Schöllkrauts ist giftig und ätzt Haut und Augen. Danach trocknet man das gesammelte Kraut in dünnen Schichten.

Den Namen Warzenkraut bekam es früher, weil der gelbliche Pflanzensaft Warzen vertreibt.

Schöllkraut wird aufgrund seines unauffälligen Aussehens oft für "Unkraut" gehalten, das zu nichts nutze ist. Der gelbliche Pflanzensaft tritt nach Abbrechen des Stängels aus. Trägt man diesen Saft auf Warzen auf, so verschwinden diese nach einigen Tagen.

Schon von alters her ist es eine beliebte starke Heilpflanze für Leber und Galle. In der Naturheilkunde verwendet man es auch bei Gelbsucht, bei Leberleiden, bei Verstopfung und selbst bei Gallensteinen.

Heutzutage wird Schöllkrauttee als Einzeldroge fast nicht mehr verwendet, man verwendet es oft zusammen mit anderen Kräutern. Wissenschaftlich nachgewiesen ist die Wirkung des Schöllkrauts bei krampfartigen Beschwerden im Bereich der Gallenblase sowie im Magen- und Darmtrakt.

Das Schöllkraut kann auch als Tinktur oder als Presssaft verwendet werden. Von dem Presssaft sollte man jedoch nur geringe Mengen verwenden. Der gelbe Saft der Pflanze ist stark hautreizend.

 

Chelidon kommt aus dem Griechischen und bedeutet Schwalbe.

Einer Sage nach haben Schwalben ihre Jungen gegen drohende Erblindung mit Schöllkraut behandelt.

Als Heilpflanze wurde bei abnehmendem Mond ihr Saft auf die Warzen geträufelt und nach mehrfacher Anwendung verschwanden diese. Diese Wirkung hat sie natürlich auch noch heute, die Sache mit dem Mond kann man aber auch weglassen.

Das Schöllkraut war die Lieblingspflanze von Maria Treben, da sie in ihrem Leben mehrmals durch die Kraft des Schöllkrautes geheilt wurde.