Bitte aktiviere JavaScript!

Anleitung: Kräuter trocknen

10.11.13

Nachdem man die Heilpflanzen gesammelt hat, muss man sie trocknen, wenn man sie für später aufheben will und nicht gleich als Tinktur oder anderweitig verarbeitet.

Die Art des Trocknens hängt von der jeweiligen Pflanze ab. Es gibt jedoch ein paar Grundregeln:

  • Nicht in der prallen Sonne trocknen
  • Nicht im heissen Backofen trocknen
  • Zügig trocknen, um Schimmel und andere Probleme zu verhindern

Die Pflanzen sollten also weder zu heiss noch zu kühl getrocknet werden, sondern so schnell wie möglich aber unter schonenden Bedingungen.

Generell eignen sich saubere Dachböden zum Trocknen von Pflanzen, sofern die Luft gut zirkulieren kann und Haustiere und Schadnager den Dachboden in Ruhe lassen.

Auch normale Zimmer eignen sich zum Pflanzentrocknen, wenn sie trocken, warm und gut gelüftet sind.

Wie man die Pflanzen in der Trocknungszeit aufbewahrt, hängt von der Art der Pflanze und von den verwendeten Pflanzenteilen ab.


 

Kraut

Wenn man bei mittelgrossen und grossen Pflanzen das ganze Kraut sammelt, kann man die Pflanzen zu Sträussen zusammenbinden und an einer trockenen Stelle aufhängen. Ein guter Platz für diese Trocknungsmethode ist das Hängen an Dachbalken.

Je feuchter die Pflanze und je feuchter der Trocknungsplatz ist, desto kleiner müssen die Sträusse sein, damit die einzelnen Blätter schnell genug trocknen.

Im Zweifelsfall hängt man jede Pflanze getrennt auf. Das kann durchaus an einer gemeinsamen Schnur geschehen, sodass sich statt Strauss eine Art Pflanzenkette bildet. 


 

Blüten und Blätter

Kleine Einzelteile von Pflanzen, wie Blüten oder einzelne Blätter kann man nicht zu Sträussen binden und aufhängen.

Daher müssen sie liegend getrocknet werden.

Wichtig ist hierbei, dass sie auf einer sauberen Unterlage liegen und dass genug Luft an die Pflanzenteile drankommt.

Optimal wären von unten durchlüftete Gestelle mit einer Art Fliegengitter oder anderer Gaze als Unterlage. Aber wer hat sowas schon?

Sehr kleine Pflanzenmengen kann man auf einem Küchenpapier auf einen Teller legen und regelmässig bewegen bzw. wenden, damit alle Pflanzenteile von der trockenen Luft erreicht werden.

Wenn man etwas mehr trocknen will, kann man eine kleine Pappkiste mit Küchenpapier auslegen und die Pflanzenteile locker verteilt darauf ausbreiten.

Wichtig! Nur eine Schicht der Pflanzenteile sollte zum Trocknen ausliegen. Pflanzen nicht direkt übereinanderlegen!

Manche Pflanzen sind extrem empfindlich in der Trockungsphase und bekommen sehr leicht schadhafte Stellen.

Das trifft beispielsweise auf Spitzwegerichblätter zu. Diese sollte man einzeln auf einen dünnen Faden aufreihen und aufhängen. Sie werden mit anderen Trocknungsmethoden leicht schwarzfleckig und unbrauchbar.


 

Wurzeln

Wurzeln sind naturgemäss von Erde umgeben. Diese sollte man vorsichtig und gründlich mit einer Bürste abbürsten.

Wenn dann noch Erdreste an der Wurzel hängen, was normal ist, kann man diese kurz unter fliessend kaltem Wasser abspülen.

Danach sollte das Äussere der Wurzel ganz schnell getrocknet werden.

Anschliessend schneidet man dicke Wurzeln in dünne Scheiben. Dünne Wurzeln mit fadendünnen Fasern brauchen nicht unbedingt geschnitten werden.

Wenn man einen sehr trockenen und warmen Trockungsplatz hat, dann kann man die Wurzeln dort trocknen.

Wenn nicht, kann man sie auch im geöffneten Backofen bei 30-40°C trocknen. Wärmer sollte es jedoch nicht werden. Die Tür des Backofens sollte einen Spalt offen stehen, damit die Feuchtigkeit abziehen kann.

Auch ein Dörrgerät kann zum Trocknen von Wurzelstücken nützlich sein.

Sowohl Backofen als auch Dörrgerät brauchen jedoch einiges an Energie, weil so eine Trockung ja etliche Stunden dauert. Daher ist es sparsamer, wenn man einen guten Trocknungsplatz an der Luft hat. 


Früchte

Auch Beeren und Früchte kann man bei niedriger Wärmezufuhr (maximal 40°C) im Backofen oder Dörrgerät trocknent.

Kleine Beeren kann man auch an warmen, luftigen Stellen an der frischen Luft trocknen, beispielsweise geht das mit Holunderbeeren.