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Naturteich

10.06.15

Ein Lehmboden ist nahezu wasserdicht. Hat man in seinem Garten unter der Humusschicht also einen Lehmboden, dann kann man recht einfach einen naturnahen Lehmteich anlegen. Damit der Gartenteich später aber wirklich wasserdicht ist, muss die Lehmschicht am Beckenboden mindestens 30cm dick sein. Zunächst entfernt man also probeweise dort, wo der Gartenteich angelegt werden soll, die Gartenerde und sticht einen Teil des Lehmbodens bis zur vorgesehenen Teichtiefe aus, um zu prüfen, ob die verbliebene Lehmschicht auch an dieser Stelle dick genug ist.

Ist die Lehmschicht mächtig genug, kann mit dem Aushub begonnen werden. Ein solcher Lehmteich kann sehr einfach in die einzelnen Tiefenstufen Feucht-, Flachwasser- und Tiefwasserzone modelliert werden. Diese unterschiedlichen Tiefenstufen dürfen aber nicht durch senkrechte Stufen voneinander getrennt werden, stattdessen über sanfte Übergänge in flachem Winkel gestaltet werden. Nur so kann der gesamte Teichboden mit einer etwa 20cm hohen Schicht aus kalkfreiem(!) Kies mit einer Körnung von etwa 10mm bedeckt werden, sodass sich keine Lehmpartikel lösen und das Wasser trüben können. Die Teichpflanzen werden direkt in die Kiesschicht gesetzt, sie werden dann bald bis in den Lehmboden wurzeln.

Hat man keinen Lehmboden im Garten zur Verfügung oder erreicht die Lehmschicht nicht die notwendige Dicke, dann muss man trotzdem nicht auf einen aus Lehm oder Ton angelegten Teich verzichten. Der Teich wird dann mit Lehm- oder ungebrannten Tonziegeln abgedichtet.

Dazu wird die Teichgrube zunächst etwa 30cm tiefer ausgehoben, als für einen Folienteich mit vergleichbaren Ausmaßen. Auch hier dürfen die Übergänge zwischen den einzelnen Tiefenzonen nicht steil sein, sondern müssen fließend in einem flachen Winkel gestaltet werden. Dann wird der Boden zunächst einmal sorgfältig geglättet. Folgt man der Bauanleitung von WIESER (1992), dann kommt auf den Untergrund ein Teichvlies, um Unebenheiten, die beim verdichten der Ziegel entstehen könnten, auszugleichen. Die Tonziegel in der Größe von 28 x 32cm müssen bis zum Einbau feucht gehalten werden, damit sie später mit dem Rüttler gut verdichtet werden können. Das Auslegen der Tonziegel auf der Teichfläche ist Schwerstarbeit, da jeder einzelne Ziegel schon im trocknen Zustand rund 16kg wiegt. Ist die gesamte Bodenfläche dicht an dicht mit Tonziegeln ausgelegt, dann werden sie mit Hilfe eines Vibrationsrüttlers soweit verdichtet, dass eine lückenlose, homogene Schicht entsteht. Auf diese Tonschicht kommt dann ein zweites Teichvlies und darauf wiederum eine etwa 20cm hohe Schicht aus kalkfreiem Kies. Das ist notwendig, damit sich der Kies nicht in die weiche Tonmasse eindrückt.

Stattdessen kann man aucheine zweilagige Schicht aus Tonziegeln ausbringen und verzichtet dafür auf einen Teichvlies als Untergrund. Die Tonziegel werden in zwei Schichten überlappend verlegt und die Fugen mit feuchtem Lehn eingeschlämmt. Bis zum endgültigen Einbau müssen Tonziegel und Lehm feucht gehalten werden, etwa indem sie mit einer Plastikfolie abgedeckt werden. Ist die Ton-Lehmschicht fertiggestellt, dann wird sie mit nährstoffarmem Unterboden oder einer kalkfreien Kiesschicht abgedeckt. Schwierigkeiten kann die Gestaltung der Uferzone bereiten. Durch den wechselnden Wasserstand von sinkendem oder steigendem Wasserspiegel besteht die Gefahr, dass die Lehmschicht im Uferbereich austrocknet, schrumpft und Risse bekommt, sodass die Schicht undicht wirkt. Deshalb muss dieser Randbereich zusätzlich verdichtet werden. Früher trieb man dazu Schafe in die Teichgrube, die mit ihren schmalen Hufen den Boden betrampeln und ausreichend verdichten. Heute nimmt man dazu eher eine Maschine, die in Anlehnung an die alten Zeiten tatsächlich Schafsfußwalze genannt wird.