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Silberdistel

30.05.14

Die Carlina acaulis, die Silberdistel gehört zu der großen Familie der Korbblütler. Silberdisteln sind mehrjährig und kennzeichnend sind die großen, kräftigen Blätter, die überall stachlig sind.

Karl dem Großen soll eines Nachts ein Engel erschienen sein der ihm verkündete, dass die Silberdistel das Heilmittel gegen die Pest sei. Aus diesem Grunde musste die ganze Armee des Feldherrn sich vorbeugend mit Silberdisteln behandeln lassen. Weitere Bezeichnungen sind Wetterdistel, Karlsblume, Wiesenkas, Alpenkas, Frauendistel, Eberwurz usw. Mancher Name ist aufgrund der besonderen Eigenschaften der pflanze entstanden wie die der Karlsdistel. Auch die Bezeichnung Wetterdistel geht darauf zurück, denn die Pflanze biegt die Hüllblätter bei Regen schützend über den Korbboden und schützt diesen vor der schlechten  Witterung.

In unseren Regionen sind die Silberdisteln gesetzlich geschützt. Silberdisteln wachsen dennoch spärlich, aber in ganz Europa. In Deutschland wächst sie vorwiegend in Bayern und auch in anderen Bergregionen, wie dem Harz, der Schwäbischen Alp usw. Sie liegt einen mageren, aber warmen Standort und meist findet sie diesen in Wiesen und an Waldrändern.

Die Silberdistel entwickelt eine sehr tiefe Pfahlwurzel, sie ist ein Tiefwurzler. Mehrjährig wächst sie eigentlich ganz ohne weitere Ständel, oft auch um die dreißig Zentimeter hoch.

Die Heilpflanze Silberdistel wirkt erfolgreich gegen Harnbeschwerden. Da sie harntreibend wirkt, sorgt sie für eine gründliche Spülung von Blase und Nieren. Die Silberdistel besitzt auch eine entzündungshemmende Wirkung und lässt sich so zur Wundreinigung und zur Wundheilung einsetzen. Man verwendet die oberirdischen Teile der Pflanze indem man einen Aufguss bereitet. Dies kann aus frischen Pflanzenteilen geschehen, ist aber auch aus getrockneten möglich.

Im eigenen Garten, an einem warmen Standort, der zudem basenreich, leicht sonnig und geschützt sein soll, lässt sich die Silberdistel gerne beheimaten. Pflanzt man sie, und fühlt sie sich wohl, wird sie dies auch deutlich durch Wachstum zeigen. Da die Pflanze über ein ausgeklügeltes Verteilungssystem, ähnlich wie dem Löwenzahn verfügt, sollte man die Jungpflanzen recht schnell wieder ausrupfen, denn an windigen Tagen verteilen sich die Schirmchen allüberall. Auch Tiere verteilen die Samen weit, denn die Hüllblätter haften an ihnen und werden so weiter getragen. Auch der Verdauungstrakt wird von der Pflanze benutzt, Vögel sorgen mitunter dann für eine plötzliche Population, der jedoch recht schnell wieder beizukommen ist.

Almhirten haben früher den Korbboden gegessen, ähnlich wie bei der Artischocke. Jedoch schmeckt dieser Boden recht bitter, sodass in der heutigen Zeit die Silberdistel keinen Zugang zu unseren Küchen findet.