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Knöterich

26.05.14

Wer in seinem Garten einmal Knöterich zur Begrünung von Terrasse oder Zaunverwendet hat, wird wissen, dass diese überaus wuchsfreudige Kletterpflanze kaum mehr auszurotten ist, wo sie einmal Fuß gefasst hat. Der Schlingknöterich überwuchert mit seinem dichten Blattwerk und den rispenförmigen, cremefarbenen Blüten alles, woran er sich festklammern kann und verdrängt jedes andere Gewächs, das ihm in die Quere kommt. Er macht weder vor Fallrohren noch Mauerspalten halt und kann mit seinen kräftigen Ranken durchaus Schaden anrichten.

Doch richtig eingesetzt zeigt der Knöterich auch seine positiven Seiten. Er begrünt in kurzer Zeit Pergola, Zäune und Mauern und ist eine willkommene Alternative zu Efeuoder Kletterhortensie. Nicht umsonst wird er von Architekten bevorzugt zur Fassadenbegrünung eingesetzt, er beschattet effektiv Außenwände und sorgt schnell für ein wunderbar natürliches Ambiente. Einen ähnlich schlechten Ruf genießt derjapanische Knöterich, der mit seinen metertief wurzelnden Rhizomen, die sich ungehemmt vermehren, quasi nicht mehr zu entfernen ist. Er hat bereits den Sprung aus den Gärten in die Natur geschafft und wird inzwischen als invasive Pflanzenart eingestuft, die heimische Arten bedroht.

Der Knöterich bringt als Staude bunte Abwechslung in unsere Gärten. Ob als pflegeleichter Bodendecker wie der Scheckenknöterich oder als kniehohe lila blühende Staude wie der Wiesenknöterich, ist er ideale Ergänzung für Rabatten oder Steingärten. Die Farbpalette der kolbenförmigen Blütenstände reicht von Reinweiß über Rosa, Tiefrot, Lila bis hin zu Auberginetönen. Viele Arten punkten, abgesehen von der extrem langen Blühdauer, im Herbst mit orangeroten Blättern, die den Garten in warmen Farben erstrahlen lassen.

Allerdings verliert der Knöterich auch als Staude oder Bodendecker nicht seine raumgreifenden Eigenschaften. So sollten die jedes Jahr neu entstandenen Rhizome besser entfernt werden.

Der Wiesenknöterich, einer der wenigen heimischen Arten, diente schon unseren Urahnen als Heilpflanze. Aus seinem Wurzelstock wurde ein Arzneimittel hergestellt, das sich als wirksam gegen Durchfallerkrankungen erwies.

Die jungen Triebe und Blätter des Wiesenknöterichs sind außerdem ein gesundes Frühlingsgemüse oder können zu einem leckeren vegetarischen Brotaufstrich verarbeitet werden.