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Fertigteiche aus Kunststoff

04.06.15

Kleinere Teiche

Kleinere Teiche werden meist aus Polyethylen hergestellt. Sie werden in die vorgesehene Form im Tiefziehverfahren gepresst. Das hat den Nachteil, dass das ohnehin dünnwandige Material nicht überall die gleiche Wandstärke besitzt. Die Haltbarkeit und Dichtigkeit wird dabei stets von der Stelle bestimmt, die am dünnsten ist. Beim Einbau eines solchen Fertigteiches muss man sehr sorgfältig beim Einpassen in den Boden, dem Einschlämmen des Sands zwischen Kunststoffteich und Grubenwand bei gleichzeitigem Auffüllen des Teichs mit Wasser vorgehen.

Sonst sitzt der Teich schief oder die dünnen PE-Wände beulen nach innen oder außen aus. Einziger Vorteil solche Kunststoffteiche ist, dass sie relativ preisgünstig sind. Sie kommen aber nur für kleine Wasservolumen von 500 bis maximal 1000 Liter infrage. Häufig ist man mit einem einfachen Mörtelkübel aus dem gleichem Material, für rund 20€ aus dem Baumarkt, besser bedient. Denn einen Fertigteich wird man nie optisch unauffällig und natürlich in die Umgebung einpassen können. Er wird immer ein Fremdkörper bleiben. Auch kleine Fertigteiche haben zwar mindestens zwei Tiefenstufen – in der Mitte eine Tiefenzone von meist nur 50 bis 70cm. Die würde in strengen Wintern bis zum Boden zufrieren, kommt also für eine ganzjährige Pflege und kleinere einheimische Fischarten nicht infrage.

Die durch ein Wulst mit ein oder zwei Durchlässen von der Tiefenzone abgetrennte Flachwasserzone ist mit 10 bis 20cm viel zu schmal, um so bepflanzt werden zu können, dass diese Zone ihre ökologische Funktion zur Stabilisierung der Teichbiozönose erfüllen könnte. Ihre Ufer sind unnatürlich steil, für ins Wasser geratene Landinsekten und andere Kleintiere eine unüberwindliche Barriere und tödliche Falle. Kunststoffteiche aus PVC sind zwar etwas stabiler, ansonsten haben sie aber auch die gleichen Nachteile wie Fertigteiche aus Polyethylen.

 

Größere Teiche

Größere Fertigbecken werden im Laminierverfahren in mehreren Schichten aus glasfaserverstärktem Kunststoff (kurz GFK-Becken genannt) hergestellt. Theoretisch kann man solche Becken auch vor Ort anfertigen. Das erfordert aber viel Erfahrung im Umgang mit diesem Material und technisches Geschick. In bestimmten Fällen kann das aber durchaus Sinn machen, z.B. wenn man einen steilwandigen Betonteich innen mit glasfaserverstärktem Kunststoff beschichtet (Näheres dazu).

GFK-Teiche bekommt man nicht nur in Schwarz, sie werden auch mit einer zusätzlichen Beschichtung aus rauem hellgrauem oder sandfarbenem Material angeboten, was einen natürlichen Untergrund vortäuschen soll. Aber ohnehin wird die ursprüngliche Farbe des Kunststoffteiches bald unter dem Algenaufwuchs verschwinden. Um die Ansiedlung solcher Aufwuchsorganismen zu unterstützen, sind die Steilwände nicht einförmig glatt, sondern mit Querrinnen und Riffeln ausgestattet.

Größere GFK-Teiche haben wenigsten eine 90 bis 100cm tiefe Zone, sodass sie auch in sehr strengen Winter nicht bis zum Boden durchfrieren. Sie haben in der Regel drei, statt zwei Tiefenstufen. Aber auch hier sind Flachwasser- und Uferrandzone zu schmal und die Übergänge zu steil. Außerdem ist die Ausdehnung der Tiefenzone im Verhältnis zur gesamten Wasseroberfläche des Teichs viel zu klein. Das hat zur Folge, dass sich 90% des gesamten Wasservolumens in der oberflächennahen Schicht von nicht mehr als 20cm Tiefe befinden; und wie diese obersten 20cm dann zufrieren, kann der Teich zur tödlichen Falle für überwinternde Fische werden. Dann können auch Eisfreihalter und Ozonisator nur bedingt Abhilfe schaffen.

Fazit: Fertigteiche werden immer künstliche Gebilde bleiben, die als solche auch bei geschicktester Randbepflanzung immer als Fremdkörper erkannt werden, und sie erfordern einen hohen Pflegeaufwand mit entsprechendem technischem Einsatz.

Trotz aller Einschränkungen, hat man einen Garten mit einem freien, aber kleinen Platz zur Verfügung und wenig Zeit oder Erfahrung kann die Installation eines solchen Fertigteiches ein erster Einstieg in die faszinierende Welt der Wassergärten sein.