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Viruskrankheiten

20.04.15

Die am meisten bekannten Virusinfektionen beim Kaninchen sind wohl die Myxomatose und die so genannte Chinaseuche (RHD). Beide Krankheiten verlaufen tödlich. Eine Behandlung ist so gut wie unmöglich. Der beste Schutz gegen eine Infektion und eine gewisse Überlebenschance besteht aus regelmäßigen Schutzimpfungen gegen beide Erreger. Das gilt sowohl für die Übertragung durch Stechmücken als auch durch kontaminiertes Futter für Wohnungskaninchen.

Myxomatose:
Die Anzeichen der Krankheit sind nicht einheitlich, da sie von der Virulenz des Virusstammes und der Empfänglichkeit der Kaninchen abhängen.
Typische Krankheitsanzeichen sind:
- Entzündungen und Schwellungen an den Augen
- Augenausfluss
- Bildung von Myxomen (Unterhautödemen)

Das Virus ist im Übrigen sehr widerstandsfähig. So übersteht es ohne große Probleme Trockenheit und Kälte. Eine erfolgreiche Bekämpfung ist durch Erhitzung gegeben. Es ist daher bei Befall von Myxomatose vor der Anschaffung eines neuen Kaninchens zu bedenken, dass der Erreger unter optimalen Bedingungen noch 6 Monate lang in der Umgebung überleben und das neue Kaninchen infizieren kann. Für den Menschen ist das Virus jedoch nicht ansteckend. Bei der Schutzimpfung empfiehlt es sich, diese in den Monaten März/ April und dann wieder im September/ Oktober durchzuführen. Wichtig ist auch bei der erstmaligen Impfung die Durchführung der Grundimmunisierung. Das bedeutet, nach dem ersten Impfen gegen Myxomatose erfolgt nach vier Wochen eine Auffrischimpfung. Erst dann ist die Grundimmunisierung gegeben.

RHD
Die auch unter dem Namen Chinaseuche bekannte Krankheit wird ähnlich wie die Myxomatose übertragen. Durch kontaminiertes Futter, Parasiten und Stechmücken. Krankheitsanzeichen sind:
- beschleunigte Atmung
- Fressunlust
- Apathie
- allgemeine Störungen des Allgemeinbefindens
- keinerlei Anzeichen, dann plötzlicher Tod

Erreger der RHD ist ein Calicivirus von besonderer Widerstandskraft (bleibt bei 4°C bis 225 Tage infektionsfähig). Neben Kaninchen sind davon auch Feldhasen bedroht, andere Tiere wie Katzen, Hunde und auch der Mensch können sich nicht anstecken. Eine Behandlung einmal erkrankter Tiere ist so gut wie aussichtslos. Einziger Schutz bietet eine jährlich aufzufrischende Impfung gegen RHD. Diese kann mit der Myxomatoseimpfung kombiniert werden.