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Pastinaken

26.02.14

Pastinaken benötigen, um lange Wurzeln ausbilden zu können, tiefgründigen, gut gelockerten Boden. Sie gedeihen gut auf lehmig-humosen Boden und humosen Sandboden, auch auf Moorböden. Die Samen benötigen sehr lange, um zu keimen (bis zu 3 Wochen!). Der Aussaatzeitpunkt hängt davon ab, ob die Wurzeln frisch gegessen oder als Wintergemüse eingelagert werden sollen. Für die Ernte als Frischgemüse so früh wie möglich aussäen, um die Winter-Bodenfeuchtigkeit gut ausnutzen zu können (III-IV) an Ort und Stelle. Diese Aussaaten sind im September erntereif. Für die Einlagerung ist eine spätere Aussaat (A VI) ideal, dann müssen die Aussaaten gut feucht gehalten werden bis zur Keimung. Diese im Juni gesäten Pastinaken können entweder im Spätherbst geerntet und eingelagert werden oder über den Winter im Boden bleiben und laufend bei offenem Boden geerntet werden.

Aussaat in Reihen, Reihenabstand 30-50 cm. In der Reihe so fein wie möglich säen. Das Saatgut kann eventuell mit Salat oder Radieschen gemischt werden, um die Reihen zu markieren. Sie werden geerntet, bevor die Pastinake mehr Wuchsraum benötigen. Sobald wie möglich die Pflanzen auf 5-10 cm ausdünnen. Zwei bis vier Wochen nach der Aussaat ist eine erste, vorsichtige Unkrautregulierung zwischen den Reihen möglich; in der Reihe erst, wenn die Pflanzen 1-2 Laubblätter zeigen. Den Boden immer schön locker halten.

Die Keimfähigkeit des Pastinaken-Saatguts lässt rasch nach (1 Jahr). Sie haben eine lange Kulturdauer (160-200 Tage). Sie werden gerne als Dammkultur angebaut. Die Pastinake ist an unser Klima hervorragend angepasst.

Die Pastinaken zählen zu den Mittelzehrern, sie wachsen langsam und stetig - von März bis in den Oktober. Bei Gartenböden mit einem hohen Humusgehalt und bei einer passenden Vorkultur (Gründüngung z.B. Kleegras, Kohl oder Tomaten - keinesfalls nach anderen Doldenblütlern) benötigen sie keine extra Düngung. Sonst sind sie dankbar, wenn vor der Aussaat reifer Kompost oder abgelagerter Mist ins Beet eingearbeitet wird. Frischer Mist darf keinesfalls gedüngt werden (zieht die Möhrenfliege magisch an!). Während der Kulturphase nicht weiter düngen. Kontinuierliche Bewässerung sehr ertragsfördernd.

Vorsicht bei Pastinakenblättern! Die Pastinake enthält Cumarinverbindungen, die in Kombination mit dem Sonnenlicht Irritationen der Haut hervorrufen können. Bei vielen Menschen kann die Berührung der Blätter - an sonnigen Tagen innerhalb von 1-2 Tagen zu Rötungen der Haut mit Blasenbildung und großem Juckreiz führen. Nach 2-3 Wochen heilen die Blasen ab und es kommt zu einer starken Pigmentierung der Hautstellen, die über viele Monate sichtbar bleiben können. Daher beim Hacken und vor allem bei der Ernte lange Ärmel, Handschuhe und lange Hosen tragen. Noch größere Vorsicht ist bei der Ernte des Saatguts geboten, die Wurzeln selbst rufen diese Reaktionen nicht hervor.

Pastinaken eignen sich sehr gut als Rohgemüse, zum Braten, als Suppeneinlage oder für Creme-Suppen, als Püree, Eintopf und als Babybrei (niedriger Nitratgehalt und hoher Mineralstoffgehalt). Pastinaken haben eine sehr kurze Garzeit. Die ganze Pflanze wurde früher auch als Heilpflanze verwendet. Sie gilt in der Volksmedizin als harntreibend, appetitanregend und verdauungsfördernd.