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Bayernkiwi

18.02.15

Die kleinfrüchtige Kiwi Actinidia arguta ‘Weiki’ (auch “Bayernkiwi”, “Weihenstephaner Kiwi”, Mini-Kiwi und Baby-Kiwi genannt) ist eine attraktive Schlingpflanze, die leckere, etwa stachelbeergroße Früchte hervorbringt. Die Blätter haben ein sehr schönes, sattes Dunkelgrün auf rötlichen Blattstielen und die Blüten sind weiß. Der Vorteil gegenüber der großfrüchtigen Kiwi Actinidia deliciosa ist diegute Frostverträglichkeit der ‘Weiki’, wodurch sie selbst im kalten Deutschland im Freien angebaut werden kann.

Die 'Weiki'-Pflanze verträgt Temperaturen bis zu minus 30 °C. Sie ist relativ anspruchslos, was den Boden betrifft (von schwach sauer bis alkalisch), widerstandsfähig gegenüber Krankheiten und pflegeleicht.

Die Mini-Kiwi 'Weiki' ist zweihäusig, d. h. männliche und weibliche Blüten wachsen auf verschiedenen Pflanzen. Man benötigt also mindestens zwei Pflanzen, eine männliche und eine weibliche, wenn man Früchte haben möchte. Nur die weibliche Pflanze kann aus ihren (weiblichen) Blüten Früchte bilden. Die Blütezeit ist Ende Mai. Heutzutage werden die Pflanzen an Hobbygärtner oft gleich im Kombipack (eine männliche und ein oder mehrere weibliche Pflanzen) verschickt.

Gepflanzt wird die Mini-Kiwi 'Weiki' im Oktober oder im Frühjahr. Der Austrieb ist im März. In dieser frühen Phase ist der junge Austrieb noch frostgefährdet, doch sollte der Schaden eintreten, regeneriert sich die Pflanze meist schnell aus “Reserveknospen”.

Bis zur ersten Blüte und zur ersten Fruchtbildung vergehen bei der Mini-Kiwi oft 4 bis 6 Jahre - man benötigt also etwas Geduld. Die 'Weiki'-Pflanze ist aber auch ohne Blüten oder Früchte eine dekorative "Zierpflanze" dank ihrer herzförmigen, dunkelgrünen Blätter mit den roten Blattstielen.

Wenn 'Weiki'-Pflanzen auch nach mehreren Jahren keine Früchte bilden, sollte man das Geschlecht der Pflanzen bestimmen: Ob eine Pflanze männlich oder weiblich ist, kann man anhand der Blüten feststellen.

Die Blüten der ‘Weiki’ bilden sich meist am einjährigen Holz (wichtig auch für einen eventuellen Schnitt zu wissen). Bei der weiblichen Blüte befindet sich in der Mitte, erhaben über den Staubfäden, ein "Büschel" - das sind die Strahlengriffel auf dem Fruchtknoten (siehe Bild rechts: weibliche Blüte). 

Männliche Blüten dieser Mini-Kiwi wachsen oft in Scheindolden von bis zu 7 einzelnen Blüten, bei den weibliche Blüten entwickeln sich höchstens drei in einer Blattachsel. Nur wenn männliche und weibliche 'Weiki'-Blüten vorhanden sind, können die (weiblichen) Blüten befruchtet werden und daraus 'Weiki'-Früchte, also Mini-Kiwis, werden.

Die 'Weiki'-Pflanze muss nicht geschnitten werden - sie kann aber.

Wer wenig Arbeit haben will, entfernt nur die störenden sowie abgestorbene Triebe bzw. lichtet nach ein paar Jahren ein bisschen aus, wenn das Triebwirrwarr zu groß geworden sein sollte.

Man kann 'Weiki'-Pflanzen jedoch auch als strenges Spalier ziehen. Dazu wird die Pflanze im ersten Jahr auf der Höhe gekappt, auf der sie sich verzweigen soll. Zwei der dann an der Spitze aus dem Haupttrieb erscheinenden Nebentriebe werden je einer nach nach links und einer nach rechts waagerecht geleitet (falls weitere erscheinen, werden sie entfernt) und die Spitzen dann eingekürzt, um eine weitere Verzweigung anzuregen. Diese neuen Triebe werden dann etwa im Winkel von 45 °C zum Seitentrieb, aus dem sie kommen, nach außen weitergeleitet und auch etwas gestutzt